Wir erhalten Leben – drauf

Erdbebenhilfe für Hunde in Kroatien

Das schreckliche Erdbeben zur Weihnachtszeit im Raum Zagreb/Kroatien hat nicht nur viele Menschen in eine katastrophale Lage versetzt, sondern auch unzählige Tiere. Seit … ca. 5 Jahren arbeitet die Tierhilfe Franken e.V. mit einem kroatischen, absolut vertrauenswürdigen Tierheim zusammen. Tierheimleiterin Kristina hat berichtet, wie erbärmlich die Zustände nun für zahlreiche hungernde Hunde und Katzen dort sind. Viele Tierhalter aus Dörfern rund um Zagreb verlassen ihr vollkommen zerstörtes Zuhause, ohne ihre Tiere mitzunehmen.

Hunde irren umher, die anderen sind an der Kette angebunden. Kristina fährt aktuell regelmäßig dorthin, sammelt hilfsbedürftige Tiere ein und bringt Futter.

Wir müssen und wir wollen helfen!

Hier einige Fotos, damit Sie sich einen Eindruck machen können, wie verzweifelt dort die Situation ist

UPDATE 6. Februar 2021

Es war eine harte Zeit für die Menschen und Tiere in diesem Gebiet und sie ist noch lange nicht vorbei.  Wir vom Tierheim Snoopy sind inzwischen mehrmals dorthin gefahren, um Spenden (vor allem Futter) zu bringen und Hunde mit zu uns zu nehmen. Anfangs war es für die Tierschützer sehr frustrierend, die schlimmsten Dinge möchten wir nicht erzählen, nur soviel: Hunde wurden von ihren verzweifelten Besitzern in den Häusern eingeschlossen zurückgelassen. Andere hingen an der Kette und konnten nicht weg, um sich Wasser oder Futter zu suchen.  Die freilaufenden Hunde kamen nur zögernd aus den Wäldern zurück und konnten teilweise eingefangen werden. Das waren die Probleme am Anfang.

Es ist ein sehr weitläufiges Gebiet, mit vielen verstreuten Dörfern, es regnet/schneit seit Wochen. Jetzt ist es so, dass trächtige Hündinnen, Hündinnen mit Welpen und viele unkastrierte Hündinnen vor Ort sind. Es wird also weiterhin viele Welpen, Junghunde und andere hilfsbedürftige Tiere geben. Deshalb möchten wir in Erinnerung rufen, dass Hilfe noch länger nötig sein wird. Die Spendenbereitschaft war anfangs sehr groß, aber mittlerweile verdrängen viele neue Nachrichten die Erinnerung an die Situation in Petrinja und Umgebung.  Aber es  wird für uns eine Mammutaufgabe für die nächsten Monate sein.

Wir danken allen Spendern im Namen der Hunde, danke im Namen der Menschlichkeit.
Wir danken für das Vertrauen. Denn wir wissen,  viele spenden/ helfen gerne, aber möchten natürlich auch wissen, was mit dem Geld passiert. Misstrauen ist tatsächlich angebracht und es gibt nichts Schlimmeres, wenn Spenden nicht dafür verwendet werden, wofür sie gedacht sind.
Wir werden von einem Teil der Spenden unsere Quarantänestation ausbauen, denn für alle die neuen Hunde aus dem Erdbebengebiet reichen unsere Kapazitäten bei weitem nicht aus.  All die Welpen, aber auch die erwachsenen Hunde müssen anfangs in Quarantäne, weil wir nicht wissen, welche Krankheiten sie mitbringen. (Ausser Würmern und Flöhe, die sie massenhaft haben)
Und natürlich wird sehr viel Hundefutter benötigt. Neben den Tierarztkosten, denn viele der Hunde müssen tierärztlich versorgt werden.

Das alles könnten wir als privates Tierheim, ohne staatliche Unterstützung, nicht leisten und deshalb: Wir danken allen Spendern, (ohne Spenden könnten wir hier vor Ort nicht helfen) wir fühlen uns unterstützt und gestützt, Ihr wärmt unsere Tierschutzherzen.

“So ist auch deine ausgestreckte Hand
ein Teil von deiner ganzen Güte
und was mir davon zuteil
gebührt ein grosser Dank für diese Liebe.”

 

In all dem Leid gibt es dennoch eine Erfolgsgeschichte

 

Der Glückspilz: Thysson, ein Labradormix. Ihn holten wir 3 Tage nach dem Erdbeben mit einem gebrochenen Vorderlauf. Es sah nach einem komplizierten Bruch aus, deshalb sind wir mit ihm in eine orthopädische Spezialklinik nach Slownien gefahren. Neben dem neuen Knochenbruch, stellte sich heraus, dass er in diesem Bein einen etwa 6 Monate alten, falsch verheilten Bruch hatte und damit nicht genug, war das Bein voller Schrotkugeln, die teilweise den Knochen zersplittert hatten. Es blieb nur noch die Amputation.  Wir wissen nicht, wieviel Schmerzen Thysson monatelang aushalten musste und was Menschen mit ihm gemacht haben. Aber dieser kleine Mann ist äußerst freundlich und vertrauensvoll geblieben. Mittlerweile läuft er sehr gut auf seinen 3 Beinen und ist ein glücklicher Hund.

Thysson hatte großes Glück und darf in ein neues Zuhause. Eine wirklich frohe Botschaft in all dem Leid.