Wir erhalten Leben – drauf

Eleen

 10. August 2024

Liebes Tierhilfe Franken Team,
liebe Frau Fichtner,

ich bin die Ellie (ihr hattet mich Eleen getauft) heute möchte ich mich einmal bei Ihnen melden und erzählen wie es mir geht.

Am 09.01.2024 kam wieder mal das Pärchen, das schon öfter da war und mit mir Gassi gegangen ist und haben mich bei der Frau Bauer besucht. Die haben mich einfach aus der Frau Bauer ihrem Haus entführt, ins Auto gesetzt und mitgenommen. Da war ich zuerst gar nicht so begeistert.

In ihrem Zuhause angekommen durfte ich dann gleich ein paar neue Regeln kennenlernen. Das Sofa und die Betten sind Chefsache, aber ich habe zwei Körbchen und die gehören mir ganz alleine, da legt sich außer mir keiner rein.

Das schönste ist der große Garten, in dem ich toben kann und da schaue ich auch immer nach, ob alles in Ordnung ist oder ob die Nachbarin da ist. Von der bekomme ich immer ein Leckerlie, aber immer nur ein einziges am Tag. 

Wenn wir ein bisschen aus dem Ort raus gehen, gibt es viel Platz zum Laufen. Weil ich immer brav zurück komme, darf ich dort schon von der Leine und mit anderen Hunden spielen.

Ein paar Tricks habe ich den neuen Chefs auch schon gelernt. Wenn ich ein Leckerli will, bringe ich meinen Ball zurück und gebe ihn ihnen in die Hand, das funktioniert schon ganz gut. Pfote geben und high five sind meine leichtesten Übungen. Im Haushalt kann ich auch schon mithelfen, beim Wäsche zusammenlegen hole ich die Socken aus dem Wäschekorb und gebe sie der Chefin, dann braucht sie sich nicht bücken und ist ganz stolz und ich krieg Leckerlies.

Ich kann auch schon ganz eigenständig Himbeeren ernten, direkt vom Strauch schmecken die am besten.

Eine beste Menschen-Freundin habe ich auch, das ist die Enkelin von den Chefs. Die geht gerne mit Gassi oder spielt mit mir im Garten.

Die Chefs haben auch einen Camper-Van, den liebe ich sehr und ich hüpfe immer ganz schnell rein, wenn die Tür aufgeht, nicht dass die mich vergessen. Da habe ich meinen eigenen Platz, an dem ich immer gut angeschnallt bin, damit nichts passiert. Wir haben ein paar kurze Ausflügen mit dem Van und ein paar Besuche im Restaurant gemacht und die Chefs waren sehr zufrieden mit mir, ich weiß schließlich wie man sich benehmen muss.

Ja und dann haben wir ein großes Abenteuer gestartet. Wir sind bis nach Calais gefahren und dann mit dem Van auf einem Zug durch den Eurotunnel. Dann sind wir durch ganz England bis nach Schottland gefahren zu der Tochter der Chefs und ihrem Mann, die leben dort. Da habe ich auch meinen Kumpel Whisky kennengelernt. Der ist ein Labradoodle und so riesig, dass ich mich unter ihm verstecken kann.

Wir sind dann noch eine Woche in Schottland herumgefahren und haben ganz viele tolle Orte besucht. Während der Fahrt habe ich mich immer ausgeruht und war dann fit, wenn wir auf dem Campingplatz angekommen sind. Ich muss schon sagen, die Schotten (und auch die Engländer) sind so super hundefreundlich und fast auf jedem Campingplatz war ein riesiger eingezäunter Hundeauslauf, da durfte ich mich dann so richtig austoben.

Manchmal waren wir auch an so einem großen Wasser, das hat komische Geräusche gemacht, das war schon ziemlich spooky, keine Ahnung was meine Menschen daran so toll finden. Ich mach lieber einen großen Bogen, wenn das so an meine Pfoten schwappt und wenn das Wasser von oben kommt verziehe ich mich lieber in eine trockene Ecke.

Nach drei Wochen sind wir dann wieder nach Hause gefahren und ich hab als erstes nachgeschaut, ob meine Körbchen noch da sind und mein Futternapf. War zum Glück alles noch da.

Die Chefs nehmen mich (fast) überall mit und ich darf auch immer wieder mit nach Hause. Ich kann auch schon mal zwei Stunden alleine zuhause bleiben, da warte ich dann bis wieder alle da sind. Ihr seht schon – ich bin ziemlich beschäftigt und es geht mir gut. 

Nur die Sache mit dem Essen funktioniert nicht richtig, das ist immer zu wenig. Die Chefin sagt, ich bin ein verfressener Labrador und soll nicht alles aufsammeln was in der Gegend rumliegt. Der Chef sagt, dass das mit dem Labrador nicht stimmt, er ist der Meinung dass ich ein kroatischer Schäferhund bin, weil ich so schlau bin.

Aber das ist sowas von egal, ich hab die beiden so um mein Pfötchen gewickelt habe, dass die mich sowieso nicht mehr hergeben. Und ich geh auch nicht mehr weg.

Viele liebe Grüße aus der Oberpfalz

Euere glückliche Ellie