Nachruf
Am 23. Mai 2008 war Peter dem Tod näher als dem Leben. Durch liebevolle Pflege ist er ein super Oldie geworden. Mehr als 2 Jahre durfte er noch eine wunderschöne Zeit genießen, bis er über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Die Hitze hat Peter von Tag zu Tag mehr zu schaffen gemacht. Sein Gang wurde immer schwerer, die Pausen immer länger und die Wege kürzer. An den beiden letzten Tagen schaute er sein Pflegeherrchen immer wieder ganz ganz lange an. Sanftmütig, dankbar, mit einem besonderen Ausdruck in den Augen. Es war ein verlorener Blick, ein Blick in die Ferne, in eine unbekannte Zukunft.
Drei von den Katzen der Pflegefamilie haben Peter an den letzten Tagen abwechselnd auf den Spaziergängen begleitet. Erst später wurde allen klar, dass sie sich auf diese Weise von Peter verabschiedet haben.
Peter hat sich in der Straße drei Stellen ausgesucht, wo er immer sehr lange
ausgeruht hat. Am letzten Tag hat er sich unter einen Strauch auf der anderen
Straßenseite gelegt, um Abschied zu nehmen. Von dort aus konnte er auf sein
Haus sehen.
Etliche Hunde kamen vorbei. Peter stand auf, bellte – ganz anders als sonst –
und legte sich wieder hin. Es war wie ein Defilee. Schließlich reichte seine Kraft
nicht mehr, um aufzustehen.
Er ist in Würde gestorben. Seine letzte Ruhestätte (Urnengrab) wird er im Garten
seiner Pflegefamilie haben.
Peter war ein ganz besonderer Hund, ein besonderes Geschöpf. Wir wagen zu sagen, ein Geschöpf Gottes. Sein starker Charakter, seine tiefe Zuneigung haben uns sehr beeindruckt. In Gedanken wird er immer bei uns sein, unser Peter.
Über Peter
– SOS – für einen Pennerhund
Am Abend des 23. Mai erreichte mich als Vertreterin der Tierhilfe Franken folgender Anruf:
Am anderen Ende war eine aufgeregte Frau, welche mit dem Auto von Nürnberg zu ihrem Wochenendgrundstück Nähe Hersbruck unterwegs war. Auf dem Fußweg neben der B14 wurde sie auf einen Mann aufmerksam, der seinen Hund, welcher offensichtlich nicht mehr konnte, mehr oder weniger hinter sich herschleifte.
Beherzt hielt sie an um sich die Sache näher anzuschauen. Der Mann war ein angetrunkener Penner; der riesengroße, alte Hund ein Bild des Jammers und des Elends:
Die Pfoten und die Ballen blutig und wund bis auf`s rohe Fleisch, die Gelenke der Hinterläufe vom Hinterherziehen blutig und offen. Die gesamte Augenpartie eigroß entzündet und vereitert.
Nach einigen Sätzen überließ er ihr den Hund und lief weiter. Sein Ziel war Regensburg. Sofort wurde der Hund „Peter“ tierärztlich versorgt. Dieser war völlig ausgetrocknet und trank riesige Mengen an Wasser.
Als ich das Tier das erste Mal sah, war ich geschockt.
Dieser arme, alte, große, schwarze Hund war in der Konstitution und vom Zustand das Schlimmste, was ich in meiner 10-jährigen Tierschutzlaufbahn gesehen habe:
Die Haut von Räude gezeichnet, teilweise offen und kahl. Totaler Muskelschwund an den Hinterläufen mangels schlechter Ernährung.
Selbst mein Kettenhund, welchen ich im Alter von 14 Jahren übernahm war damals besser beieinander.
Ein solches Bild sieht man sonst nur in Ost- oder Drittländern.
Glücklicherweise fand man zusammen mit der mutigen Finder- und Helferin eine Lösung, daß der liebevolle, alte Hund in den Sommermonaten auf dem Grundstück samt Wochenendhaus vorerst bleiben kann. Eine tägliche Versorgung aus dem örtlichen Bekanntenkreis und dem Umfeld des Vereines wurde organisiert.
Nach einer Woche, kann eine erste kleine positive Bilanz gezogen werden. Die offenen Stellen heilen, wenn auch langsam.
Die Lebensfreude in seinem Kopf kann man spüren.
Jeder der ihn bisher kennen lernte ist hin und weg, wie Peter kämpft und welche positive Energie vom ihm ausgeht.
Ich will leben – so ist das Lachen der alten Zähne und das Schwanzwedeln zu interpretieren, wenn man ihn anspricht oder streichelt. Überglücklich liegt er im gemähten Rasen und zeigt den Anwesenden seinen kahlen Bauch.
Peter pinkelt breitbeinig wie ein Mädchen; dazwischen versucht er wie ein echter Mann das Bein zu heben, was mangels Kräften meist nur für Sekunden gelingt.
Sie müssten ihn sehen!
Wir wünschen uns für Peter eine kleine finanzielle Unterstützung, oder eine Patenschaft. Die Vermittlung von „Peter“ wird mit Sicherheit sehr schwer.
Das Ziel der Tierhilfe Franken e.V. ist es dem alten Buben, welcher es unserer Meinung nach verdient hat, beste Behandlung, Arznei, Nahrungsergänzung und Futter zukommen zu lassen.
Die erste Woche war sehr kostspielig, doch wir, und hoffentlich auch Sie, sind der Meinung, dieser alte, treue Bube hat es verdient, noch einmal die Sonnenseite des Lebens kennen zu lernen und mit seinen geschätzten 12-13 Jahren sein Gnadenbrot zu genießen.
Bedenken Sie bitte, der Gesundheitszustand so eines geschundenen, alten Tieres kann immer von Heute auf Morgen kippen.
Doch wenn medizinisch und von der Ernährung möglich, möchten wir helfen, so lange Lebensfreude und Lebensqualität in Seele und Körper vorhanden sind.
Nur 2% des Gesamtspendenaufkommens in Deutschland gehen an den Tierschutz. Wir arbeiten alle ehrenamtlich ohne Erstattung irgendwelcher Auslagen und öffentlicher Unterstützung. Zur Zeit befinden sich annähernd 40 Hunde und 20 Katzen in unserem Bestand.
Helfen Sie bitte einem regionalen Schicksal.
Ihre Tierhilfe Franken e.V. bedankt sich im Voraus für Ihre Zuwendung.
Ihre Carmen Baur mit Team
Inzwischen ist aus Peter, wie man auf mehreren aktuellen Fotos unten sehen kann, ein wahrer Prachtbursche geworden. Er ist überglücklich.
Er darf bis zu seinem Lebensende bei der Tierhilfe Franken bleiben und die ihm verbleibende Zeit genießen.
Galeriebilder
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